Nahrungsergänzung im Blick: Goji-Beeren


Sinn oder Unsinn?
Nahrungsergänzung im Blick: Goji-Beeren
Soyka/Shutterstock.com

Goji-Beeren werden in der traditionellen chinesischen Medizin seit langem als Heilmittel zur Stärkung des Körpers eingesetzt. Auch in Deutschland werden die kleinen roten Beeren immer beliebter. Doch was kann das „Superfood“ wirklich?  

Superfood gegen oxidativen Stress

Glaubt man der Werbung, sind Goji-Beeren vollgepackt mit Wirkstoffen, die das Altern aufhalten und Entzündungen abschwächen. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe verrät: Die Beeren enthalten tatsächlich sehr viele Nährstoffe. Darunter sind große Mengen an Vitamin A, Kalzium, Eisen und Protein. Bekannt ist die Goji-Beere aber vor allem für den hohen Gehalt an Vitamin C, Zeaxanthin und Lutein, sogenannten Antioxidantien. Diese schützen Zellen, vor Stress, der wiederum Entzündungen auslöst, etwa am Auge oder im Herz-Kreislauf-System. Ob Goji-Beeren jedoch tatsächlich zur Behandlung von Krankheiten wie Bluthochdruck oder der altersbedingten Makuladegeneration eingesetzt werden können, ist noch nicht bewiesen und wird weiter erforscht.

Kehrseite der Medaille

Auch wenn in den kleinen Früchten viel Potenzial steckt, warnt die Verbraucherzentrale vor übermäßigem Verzehr. Die wichtigsten Gründe dafür sind:

  • In den Goji-Beeren verstecken sich auch weniger gesunde Inhaltsstoffe. Zum Beispiel ist knapp die Hälfte des Gewichts der getrockneten Früchte Zucker. Um den täglichen Mineralstoff- und Vitaminbedarf zu decken, sind Produkte aus Goji-Beeren also eher nicht geeignet.

  • Wer Blutverdünner einnimmt, sollte von Goji-Beeren lieber die Finger lassen. Sie verstärken nämlich die Wirkung von gerinnungshemmenden Vitamin-K-Antagonisten und damit das Risiko für gefährliche Blutungen.

  • Die Zusatzstoffe vieler Nahrungsergänzungsmittel mit Goji-Beeren sind oft nicht angegeben. Kaufen Sie also nur bei vertrauenswürdigen Händlern ein, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden.

  • Goji-Beeren werden oft aus aller Welt eingeflogen, die Anbaustandards variieren also stark. Labore finden deshalb immer wieder Pestizide, Schmermetalle oder Schimmelpilze in den Früchten. Goji-Beeren aus Bio-Anbau enthalten hingegen weniger gesundheitsschädliche Pestizide als die konventionell angebauten Beeren. Wer ganz sicher gehen will, kann die Goji-Beeren selbst anpflanzen. Der Bocksdorn-Strauch wächst auch in Europa sehr gut.

Mehr Informationen über Goji-Beeren und ihre Inhaltsstoffe erhalten Sie in der Kategorie „Nahrungsergänzungsmittel".

Quellen: Verbraucherzentrale, Bundesinstitut für Risikobewertung, U.S Department of Agriculture, CVUA Stuttgart, Rehak et al. 2008, EFSA

News

Magnesiumölspray gegen Krämpfe?
Magnesiumölspray gegen Krämpfe?

Von Dr. Internet empfohlen

Von Wadenkrämpfen bis Schlafmangel: Viele Menschen schwören auf Magnesium. Laut Internet soll der Mineralstoff besonders schnell wirken, wenn man ihn als Öl auf die Haut sprüht. Stimmt das?   mehr

Aluminium in Impfstoffen ist sicher
Aluminium in Impfstoffen ist sicher

Sorge unbegründet

Aluminium ist in vielen Impfstoffen enthalten. Manche befürchten, dass dadurch neurologische Schäden oder Allergien hervorgerufen werden. Doch die Sorge ist zum Glück offenbar unbegründet.   mehr

Hilfe bei trockenem Auge
Mann tropft sich künstliche Tränen ins Auge. Das bringt schnelle Linderung.

Wenn dem Auge Tränen fehlen

Bildschirmarbeit, Klimaanlagen und der ständige Blick auf Mobiltelefone oder Tablets führen dazu, dass immer mehr Menschen an trockenem Auge leiden. Richtiges Verhalten schont die Augenoberfläche und beugt vor.   mehr

Keine Chance dem Fuchsbandwurm

Schild an einem Baum warnt vor mit Fuchsbandwurm kontaminierten Pilzen.

Waldfrüchte waschen, Hunde entwurmen

Pilze sammeln, Brombeeren vom Strauch naschen: Das kann dort, wo der Fuchsbandwurm verbreitet ist, gefährlich werden. Denn infiziert sich der Mensch mit dem Parasiten, droht eine lebensgefährliche alveoläre Echinokokkose.   mehr

Zervixkarzinom: Auch über 65 relevant
Zervixkarzinom: Auch über 65 relevant

Vorsorge nicht aussetzen

Das Zervixkarzinom ist bei Frauen die vierthäufigste Krebsart. In regelmäßigen Abständen werden Frauen zwischen 20 und 65 Jahren deshalb an die Früherkennungsuntersuchung erinnert. Doch auch für ältere Frauen macht es Sinn, sich screenen zu lassen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Neue Apotheke
Inhaber Dr. Frank Kupka
Telefon 03592/38 03 05
E-Mail postfach@neue-apotheke-wilthen.de