Coronagefahr aus der Toilette?


Belastete Lüfte
Coronagefahr aus der Toilette?

Wo sich Menschenmengen sammeln, ist das Risiko einer Corona-Ansteckung erhöht. Doch jetzt wurde ein neues, eher einsames Risikogebiet identifiziert: Offenbar kann man sich auch auf dem stillen Örtchen das Virus einfangen.

Abspülen und weg damit?

In etlichen Studien ist nachgewiesen worden, dass das Coronavirus nicht nur ausgehustet und ausgeatmet wird, sondern manche Menschen auch über den Stuhl wieder verlässt. Klar, dass es auf diese Weise in die Toilette gelangen kann. Eigentlich sollte man meinen, dass es dann dort mit Hilfe der Spülung im Abflussrohr verschwindet und die Sache erledigt ist. Doch weit gefehlt!

Anhand von Computermodellen zeichneten chinesische Forscher die Wege von Wasser- und Luftströmungen verschiedenster Toilettentypen auf. Die durch die Spülung erzeugten Wirbel verursachten Luftströme, die Schwebeteilchen aus der Toilette bis zu einem Meter nach oben katapultierten, wobei die Tröpfchen und Teilchen dieser Aerosol-Wolken über eine Minute lang in der Luft schwebten. Besonders schwungvoll nach oben flogen die Aerosole in Toiletten mit zwei Wasserzuflüssen oder bei häufiger Benutzung.

Die Schwebeteilchen, die die Toilette auf diese Weise verlassen, können sich nun entweder auf Oberflächen niederlassen oder auch eingeatmet werden, erklären die Forscher. Befinden sich in diesem Toiletten-Aerosol unter den Schwebeteilchen auch Coronaviren aus dem Stuhl Infizierter, ist deshalb eine Ansteckung mit den Viren auch auf dem stillen Örtchen möglich.

Deckel zu, Problem gelöst

Die Forscher nennen auch gleich ein Gegenmittel: Toilettendeckel vor dem Spülen schließen, dann bleibt die Luft unbelastet. In Anbetracht der Tatsache, dass heutzutage viele öffentliche Toiletten gar keine Deckel mehr haben, ist diese Lösung jedoch wenig praktikabel.

Doch das ist zum Glück nicht besonders problematisch. Zwar schätzen deutsche Virologen diese Art der Viren-Übertragung per Toiletten-Aerosol als denkbar ein. Immerhin vermehrt sich das Virus bei Manchen Menschen offenbar auch im Magen-Darm-Trakt und wird dann über den Stuhl ausgeschieden. Ob diese Viren infektiös sind, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, in den meisten Studien war das im Stuhl entdeckte Virusmaterial nicht lebensfähig und daher nicht ansteckend.

Abstandsregel bleibt am wichtigsten

Vor allem in engen Toiletten, die von vielen Menschen benutzt werden wie beispielsweise in Zügen, Flugzeugen, Sammelunterkünften oder auf Kreuzfahrtschiffen, ist dieser Übertragungsweg ein interessanter Aspekt, kommentiert Clemens Wendtner, Internist und Chefarzt am Münchner Klinikum Schwabing die chinesischen Untersuchungsergebnisse. Er rät, sich auf öffentlichen Toiletten nicht auf die Brille zu setzen und die gängigen Hygienempfehlungen zu beachten. Dazu gehört beispielsweise, den Wasserhahn nach dem Händewaschen mit einem Einmalhandtuch zuzudrehen und die Türklinke beim Verlassen der Toilette mit dem Ellenbogen zu öffnen. Nichtsdestotrotz laufe aber die Hauptinfektionskette über die Lunge, wichtiger als Vorbeugung sei es deshalb, Massenveranstaltungen zu vermeiden und die Abstandsregeln einzuhalten.

Quelle: Ärzteblatt

News

Herbstzeit ist Pilzzeit
Herbstzeit ist Pilzzeit

Vorsicht vor Vergiftungen

Die Medizinische Hochschule Hannover warnt: Pilzvergiftungen nehmen zu – vor allem durch den Knollenblätterpilz.    mehr

Magnesiumölspray gegen Krämpfe?
Magnesiumölspray gegen Krämpfe?

Von Dr. Internet empfohlen

Von Wadenkrämpfen bis Schlafmangel: Viele Menschen schwören auf Magnesium. Laut Internet soll der Mineralstoff besonders schnell wirken, wenn man ihn als Öl auf die Haut sprüht. Stimmt das?   mehr

Aluminium in Impfstoffen ist sicher
Aluminium in Impfstoffen ist sicher

Sorge unbegründet

Aluminium ist in vielen Impfstoffen enthalten. Manche befürchten, dass dadurch neurologische Schäden oder Allergien hervorgerufen werden. Doch die Sorge ist zum Glück offenbar unbegründet.   mehr

Hilfe bei trockenem Auge
Mann tropft sich künstliche Tränen ins Auge. Das bringt schnelle Linderung.

Wenn dem Auge Tränen fehlen

Bildschirmarbeit, Klimaanlagen und der ständige Blick auf Mobiltelefone oder Tablets führen dazu, dass immer mehr Menschen an trockenem Auge leiden. Richtiges Verhalten schont die Augenoberfläche und beugt vor.   mehr

Keine Chance dem Fuchsbandwurm

Schild an einem Baum warnt vor mit Fuchsbandwurm kontaminierten Pilzen.

Waldfrüchte waschen, Hunde entwurmen

Pilze sammeln, Brombeeren vom Strauch naschen: Das kann dort, wo der Fuchsbandwurm verbreitet ist, gefährlich werden. Denn infiziert sich der Mensch mit dem Parasiten, droht eine lebensgefährliche alveoläre Echinokokkose.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Neue Apotheke
Inhaber Dr. Frank Kupka
Telefon 03592/38 03 05
E-Mail postfach@neue-apotheke-wilthen.de